Dienstag, 18. März 2008

Schwimmen ist leichter - 6 Stunden-Lauf in Nürnberg

Und schon wieder ein intensives Trainings-Wochenende vorbei.

Petrus meinte es gut mit uns - für den 6-Stunden-Lauf am 15.3.2008 in Nürnberg setzten Regen und Kälte aus und die Sonne verschaffte den 155 LäuferInnen fast sommerliche Gefühle. Mit ca. 5 kg Körpergewicht mehr als im letzten Jahr (Überbleibsel des Kanaltrainings von 2007) musste ich mich trotz allem mit 100 m weniger als 2007 zufrieden geben - 46,87 km, immerhin. Dank "Pacing durch Papa", der während der letzten eineinhalb Stunden treu auf dem Fahrrad neben mir herfuhr, konnte ich nach 15 Minuten Pause im "Medical" (Zelt mit ärztlicher Behandlung), wo mein von der Sonne etwas angeschlagener Kreislauf wieder etwas aufgepäppelt wurde, noch etwas anziehen und bis zum Schluss nochmal mit guter Geschwindigkeit sogar einige Läufer überholen. Es ist erstaunlich, wie sehr eine Begleitperson Energie geben kann. Es erinnerte mich daran, was ein spiritueller Lehrer tut: in gewisser Weise "läuft" er auch neben einem und hilft einem, sein inneres Potenzial stärker zum Vorschein zu bringen und neue Reserven zu erschließen, wenn Körper und Verstand schon stehen bleiben wollen oder einfach nur träge und energielos sind. Aber anstrengen muss man sich trotzdem selbst. Nur: als Team hat man mehr Freude und Kraft...


Teamwork: Papa Niemz, Pragya (Orga-Team), Vasanti, Inessa (Helferin) - nach einem tollen Event

"Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft"
- das Motto der Lauflegende Emil Zatopek - ist allerdings nicht ganz meines. Wunderbar beim Ultralaufen ist das Gefühl zu fliegen oder zu tanzen, das sich meist früher oder später einstellt, manchmal länger, manchmal weniger lang anhaltend. Der Nachteil beim Laufen: man muss sein Gewicht selber tragen, und die Füße spüren das! Beim Schwimmen wird man getragen und spürt das Einssein mit dem Wasser.

Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, dann lauf Marathon.- ein weiteres Zitat von Emil Zatopek. Da ist etwas dran. Nach einem 6 Stunden-Lauf fühlt man sich auch ein Stück weit wie ein neuer Mensch (auch den Helfern geht es zum Teil so!), es ist wie eine innere Reinigung und Klärung, von Körper, Gedanken und Emotionen, die noch lange danach anhält.

"The Goal has to be won. If it comes and stands in front of you at your journey's start, You will not value it." ("Das Ziel muss errungen werden. Wenn es gleich zu Beginn deiner Reise vor dir steht, wirst du es nicht wertschätzen.") - eines der vielen Zitate Sri Chinmoys, die mir innerlich oft helfen, wenn es mal nicht so "rund läuft". Und es bezieht sich nicht nur auf äußere Ziele.

"Because of our running, we feel that there is a goal—not only an outer goal but also an inner goal." - "Durch unser Laufen fühlen wir, dass es ein Ziel gibt - nicht nur ein äußeres Ziel, sondern auch ein inneres Ziel."- Sri Chinmoy

Man muss es wahrscheinlich selbst erleben, um es zu verstehen.

Runners Delight - Ultralauf-Ekstase, Tirtha und Ganthika, Sri Chinmoy Marathon Team München und Graz

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